Skip to content

Review: Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

 

Was Schreibgeräte angeht bin ich, wenn ich kann, einigermaßen wählerisch. Meine absoluten Favoriten sind Tintenroller, Füller und Bleistifte sowie einige Fineliner. Gerade was Bleistifte – und hier insbesondere Druckbleistifte – angeht, gibt es allerdings viel “Gleiches unter Gleichem”. Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede. Meine derzeitigen Favoriten und Alltagsbleistifte sind der Faber-Castell TK-Fine 9717 und der Pentel Graph 600 (ersterer hat ein komplett versenkbares Minenführungsröhrchen, letzterer nicht). Beides sind sehr gute Druckbleistifte. Allerdings sind sie vom grundlegenden Produktdesign her doch einigermaßen ähnlich – ein Schicksal, welches sie sich mit vielen Druckbleistiften teilen. Sonderlich viele Alternativen gibt es nicht. Eine davon ist aber der Havanna 505 Druckbleistift. Und den lohnt es sich durchaus, genauer anzusehen.

Das Design des Havanna ist von 1986 und gewann ein paar Jahre darauf den Red Dot Designpreis. Es gibt den Havanna auch als Füller oder Tintenroller. Der Havanna 505 ist allerdings eine Jubiläumsedition, die es nur in einem Rot- und einem Silberton gibt – als Tintenroller und als Druckbleistift eben. Für knapp unter 40 € ist der Stift beispielsweise bei Amazon zu haben.

Schauen wir uns den Stift aber genauer an.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Geliefert wird der Havanna 505 Druckbleistift in einem minimalistischen aber edlen schwarzen Karton. Aufgedruckt sind das Tombow-Logo sowie der Jubiläumsschriftzug “100 Centennial Since 1913”.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Öffnet man den Karton, so findet man eine kleine Produktbroschüre inkl. Garantiekarte (lebenslange Garantie!) vor. Zudem liegt eine Authentizitätszertifikat für die Jubiläumsedition bei – inklusive der Seriennummer der limitierten Edition.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Direkt darunter befindet sich dann der Druckbleistift. Wie gesagt, ich habe die silberfarbene Version hier vorliegen. Das Schreibgerät mutet minimalistisch und klassisch an. Und, das zeigt auch schon gleich der erste Blick, es sieht nach allem aus, aber nicht nach einem Druckbleistift. Eher nach einem Tintenroller oder Füllfederhalter. Aber dazu gleich mehr, wenn wir die Kappe abnehmen.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Sehen wir uns aber zuerst den Stift noch in Ruhe von allen Seiten an. Die zigarrenförmige Linie des Stiftes war auf obigem Foto schon zu sehen (Name: Havanna). Das zweite prägnante Designelement ist die Bauchbinde, die mit zwei silberfarbenen Ringen abgesetzt ist. Ein etwas ähnliches Produktdesign findet sich beim Pilot MR. Das stelle ich einfach nur fest, ohne Ursachenforschung betreiben zu wollen, ob Henne oder Ei zuerst da waren. Die Rückseite der Kappe zeigt das Logo der Jubiläumsedition.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Drehen wir den Stift herum, so sehen wir den ebenso sehr klassisch-minimalistisch geformten silbernen Clip sowie das Tombow-Logo. Der Clip ist sehr stabil, federt aber leicht. Gerade so, dass er perfekt an einer Hemdtasche angebracht werden kann und dort dann aber nicht verrutscht.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Die Draufsicht auf die Kappe verrät die (gleichzeitig einzige verfügbare) Strichstärke der Mine: 0,5mm.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Drehen wir den Stift herum, so kommen wir dem Geheimnis des Havanna 505 schon ein ganzes Stück weit näher: Was wir hier am Stiftende sehen, ist nämlich der Druckknopf des Minenvorschubs des Druckbleistiftes. Wenn man auf diesen Knopf drückt, fährt also die Mine stückweise aus.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Und damit ist es endlich an der Zeit, die Kappe – und damit auch gleichzeitig das Geheimnis – des Stiftes zu lüften. Letztlich sieht der Druckbleistift also aus wie ein Tintenroller, ist es aber nicht. Und das ist ein für einen Druckbleistift schon sehr ungewöhnliches Produktdesign. Das finde ich nicht nur Klasse, sondern es hat auch einen sehr schönen Vorteil: ich muss die Mine nie einfahren. Wenn ich die Kappe abziehe ist der Stift sofort einsatzbereit. Nach Ende des Schreibvorganges kann ich die Kappe einfach aufsetzen und die Mine belassen, wie sie ist. Das geht sehr komfortabel, schnell und die Mine ist perfekt von der Kappe geschützt.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Schaft und Kappe des Stiftes sind aus lackiertem Aluminium, der Clip ist aus Stahl und die Griffsektion aus sehr angenehm zu greifendem Kautschuk. Dieser greift sich sehr weich und der Stift rutscht auch bei längerem Schreiben nicht aus der Hand. Was allerdings nicht funktioniert, ist das so genannte “Posten” der Kappe – diese also auf das Stiftende aufzusetzen, zur Ablage quasi. Dort sitzt die Kappe sehr wackelig und rutscht wieder herunter. Sicher ist das Posten der Kappe auch so nicht gewollt, sitzt der Knopf für den Minenvorschub dann doch verdeckt darunter. Dieses – wie ich finde einzige – ‘Problem’ des Stiftes (ein Problem ist es nicht wirklich, außer man braucht das Posten der Kappe wirklich zu seinem Glück) löst der gleichzeitig auch mehr oder weniger einzig vergleichbare Druckbleistift, der Pentel Kerry (ich hoffe, über diesen in der Zukunft noch einen Bericht machen zu können) recht elegant. Bei diesem hat die Kappe nochmals einen Knopf, der dann auf den anderen Knopf zum Minenvorschub wirkt.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Was mir extrem gut gefällt ist die Spitze des Stiftes, die mit einigen Zierelementen mehrfach konisch abgesetzt ist und sehr aufwändig und edel wirkt. Der stark spitzige Zulauf nach vorne ermöglicht dabei beim Schreiben gleichzeitig eine sehr gute Sicht auf die Mine, was präzises Arbeiten ermöglicht. Ob es als “Architektenwerkzeug” geeignet ist weiss ich nicht – für meine Zwecke als Sozialwissenschaftler aber doch mehr als ausreichend.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)

Der Druckbleistift liegt, obschon ich recht große Hände habe, super in der Hand. In dieser Perspektive ist auch der oben angesprochene sehr gute Blick auf die Mine erkennbar, der präzises Arbeiten ermöglicht. Der Stift liegt dabei sehr angenehm schwer in der Hand. Nicht zu schwer, aber doch deutlich schwerer, als die von mir oben als meine derzeitigen Favoriten benannten Schreibgeräte von Faber-Castell oder Pentel.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)Das Endstück des Stiftkörpers lässt sich Abschrauben. Darunter sitzt dann das Röhrchen, in das die Minen eingefüllt werden sowie ein Radiergummi. Das Gewinde ist extrem präzise gearbeitet und fühlt sich sehr wertig an. Allerdings finde ich es ein wenig aufwändig, jedes Mal das komplette Endstück abschrauben zu müssen (was sich nach “Stift zerlegen” anfühlt), nur um an den Radierer zu kommen. Diesen jetzt mit diesem dünnen Röhrchen in der Hand benutzen zu wollen, ist sicherlich auch nicht das, was man “das Gelbe vom Ei” nennen würde. Mich stört es nicht, da ich diese eingebauten Radierer in den allermeisten Fällen ohnehin nicht nutze, das diese meist wenig taugen und gegen einen hochwertigen separaten Radiergummi eher selten ankommen. Für mich also eher ein Notnagel, wenn überhaupt – aber eben auch nicht unbedingt notwendig.

Tombow Havanna 505 Druckbleistift (Jubiläumsedition, silber)Damit steht das Fazit – was oben vielleicht schon anklang – auch direkt fest: Der Havanna 505 ist für den Moment mein neuer Lieblings-Druckbleistift. Ein endlich einmal anderes (und gleichzeitig für mich extrem ansprechendes) Design, hochwertige Verarbeitung und ein super-präzises und angenehmes Schreibgefühl. Extrem praktisch finde ich außerdem, dass ich einfach nur die Kappe aufsetzen muss und die Mine damit geschützt und verräumt ist – ebenso schnell ist der Bleistift einsatzbereit. Auch sieht der Havanna durch die Kappe dem Tintenroller und Füller zum Verwechseln ähnlich und bietet sich so als idealer Partner für ein Schreibset an. Der Preis von an die 40 Euro, denke ich, ist für diesen Stift in Ordnung und durchaus mit hochwertigen Konkurrenzprodukten vergleichbar. Ein Schnäppchen ist es nicht, aber ein extrem guter Druckbleistift ist es.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.